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Verrußte Kaminscheibe – Wieso die Scheibe schwarz wird

verusste Kaminscheibe bei Kaminofen

Die meisten Kaminbesitzer kennen es. Auf der Kaminscheibe lagert sich schwarzer Ruß ab. Doch was ist eigentlich Ruß? Die Verrußung ist nichts anderes, als die Ablagerung von Verbrennungsrückständen auf der Kaminscheibe. Ruß bildet sich bei jedem offenen Feuer und verstärkt sich, wenn falsches oder feuchtes Brennmaterial genutzt wird.

Wieso wird die Kaminscheibe schwarz?

Nichts ist in der kalten Jahreszeit schöner als ein prasselndes Feuer im Kamin. Doch die Romantik bleibt aus, wenn die Kaminscheibe schwarz von Ruß ist. Der Kaminofen ist nicht defekt. Die Rußbildung hängt sich wie ein pechschwarzer Schleier von innen über das Glas und trübt jegliche Sicht auf das brennende Holz.

 

Viele Kaminbesitzer gehen von einem Defekt des Abzugs aus oder suchen im Internet nach technischen Mängeln. Doch eine verrußte Scheibe ist in den wenigsten Fällen auf einen defekten Kamin zurückzuführen. Bedienungsfehler und ungeeignete Brennmaterialien, zu wenig Luftzufuhr und schlecht gestapeltes Holz gelten als die häufigsten Auslöser. Wenn die Kaminscheibe verrußt, sollten folgende Aspekte überprüft werden.

Falsche Luftzfuhr ist oft ein Grund

Ist die Verbrennung stark gedrosselt? Unter 300°C verbrennt Ruß nicht und lagert sich automatisch auf der Scheibe ab. Auch eine zu geringe Luftzufuhr ist eine der häufigsten Ursachen. Wer mit einmal mit Holz und ein andermal mit Kohle heizt, muss den Luftregler entsprechend umstellen. Holz benötigt Luft von oben, während Kohle von unten her verbrennt und dementsprechend belüftet werden muss.

 

Brennstoffe mit über 20% Luftfeuchte erzeugen sehr starke Rückstände, die sich auf der Kaminscheibe ablagern und die Sicht trüben. Zu große Holzscheite oder falsch angeordnetes Kaminholz ist ein weiterer Grund für Ruß. Papier oder anderweitiger Müll gehören nicht in den Kamin. Moderne Kamine verfügen über eine sekundäre Luftregelung. Wird diese verschlossen, hat das Feuer nicht genug Sauerstoff und brennt mit einer starken Verrußung. Besser ist es, die Scheibe offen zu lassen und damit einen häufigen Grund für Ruß an der Kaminscheibe auszuschließen.

 

Jeder Kaminofen muss in regelmäßigen Abständen gewartet und gereinigt werden. Dazu gehört auch der Abzug mit dem Schornstein, um den sich ein Schornsteinfeger kümmert. Wer keine Erfahrung mit Kaminöfen hat, kann die vollständige Wartung vom Fachmann vornehmen und professionell erledigen lassen.

Vorbeugung – So bleibt die Kaminscheibe sauber und durchsichtig

Was hilft wirklich, damit die Kaminscheibe gar nicht erst schwarz wird? Hier gilt es, die Ursachen im Vorfeld zu vermeiden. Denn wenn es keinen Grund für eine übermäßige Rußbildung gibt, lagert sich auch kein Ruß auf der Kaminscheibe ab.

 

Zu den wichtigsten Aufgaben beim Anheizen von Kaminen gehört die Überprüfung der Luftzufuhr. Ist diese zu stark, verbrennt das Holz zu schnell. Ist sie zu niedrig, bildet der Brennstoff sehr viel Ruß. Dieser haftet vorwiegend innen an der Kaminscheibe, lagert sich aber auch im gesamten Innenraum des Kaminofens und im Abzugsschacht ab. Auf Dauer führt zu wenig Luft immer zu Problemen, von denen Ruß an der Kaminscheibe noch das kleinste Ärgernis ist.

Das richtige Brennmaterial

Gleiches gilt auch, wenn die Brennstoffe zu feucht oder nicht für die Beheizung mit einem Kamin geeignet sind. Zum Anzünden sind kleine und trockene Kienspäne ideal. Papier hingegen eignet sich nicht, da es viel Ruß absondert und so automatisch zur Verschmutzung der Scheibe führt. Keinesfalls verheizt man im Kamin behandeltes, zum Beispiel lackiertes oder lasiertes Holz. Die Farbbehandlung entwickelt nicht nur jede Menge Ruß, sondern sondert während der Verbrennung Giftstoffe ab.

 

Die Vermeidung der Ursachen schließt eine verschmutze Kaminscheibe und den damit verbundenen Reinigungsaufwand aus. Wer sich obendrein regelmäßig um die Wartung und Säuberung des Kamins kümmert, hat lange Freude an einer transparenten Scheibe und kann in der nächsten Heizperiode auf sein prasselndes Feuer blicken. Einige Kaminbesitzer regulieren die Leistung über die Sauerstoffzufuhr. Diese Methode ist veraltet und bringt keinen wirklichen Erfolg.

 

Besser ist es, die Holzmenge zu regulieren und bei voller Sauerstoffzufuhr zu heizen. Leichte Rußablagerungen bilden sich dennoch, sodass die Kaminscheibe gelegentlich gesäubert werden muss. Das stellt nicht vor eine große Herausforderung, wenn man dem Ruß keine Chance gibt, sich fest auf der Glasoberfläche abzusetzen.

Können eine undichte Scheibe oder ein Defekt an der integrierten Scheibenreinigung ausgeschlossen werden, überprüft man alle weiteren Ursachen und muss sich vorerst um die manuelle Reinigung kümmern.

Verrußung – Wie kann man die Kaminscheibe reinigen?

Es ist passiert. Die Kaminscheibe ist vollständig von Ruß überzeugen und das Feuer dahinter kaum noch zu sehen. Dieser Anblick ist nicht nur unschön, sondern erfordert nun auch ein wenig Arbeit.

Wichtig: Die Kaminscheibe darf keinesfalls mit einem Küchenschwamm (der harten Seite) oder einem sonstigen kratzigen Tuch gesäubert werden. Harte Materialien zerkratzen das Glas und auch wenn sie den Ruß entfernen, zerstören sie die Kaminscheibe völlig. Sehr gut geeignet ist Zeitungspapier oder Küchenrolle. Dieses wird leicht befeuchtet und in die erkaltete, feine Asche getunkt. Nun können Sie mit dem Reinigen der Scheibe beginnen. Das Ergebnis wird eine saubere, schlierenfreie Scheibe sein.

 

Alternativ zu diesem Hausmittel bietet sich natürlich Spezialreiniger für Kaminscheiben an. Klassischer Glasreiniger ist nicht geeignet, da dieser, zieht er in die Dichtungen ein, zu giftigen Dämpfen und einer Beschädigung der Dichtungsgummis führt.

 

Wer seinen Kamin sauber hält und die wichtigen Fakten zur Verbrennung von Holz und Kohle beachtet, wird sich langfristig über eine saubere Kaminscheibe freuen. Aber auch eine Rußablagerung ist kein Grund zur Verzweiflung. Mit den hier aufgeführten Methoden wird die Kaminscheibe wieder blitzsauber. Nach der Reinigung ist es ratsam, im Vorfeld alle rußbildenden Ursachen zu vermeiden.