Kamine

Holzpellets – alles zu Normierung und Herstellung

Holzpellets und deren Normierung

Wussten Sie, dass die Geschichte der Holzpellets in den 1980er-Jahren begann, als ein Flugzeugingenieur aus den USA nach einer automatisierbaren Holzfeuerungstechnik suchte? Wussten Sie auch, dass das Heizen mit Pelletöfen heute immer beliebter wird und die Produktion von Holzpellets stetig ansteigt? Doch was sind Pellets eigentlich? Wie werden Sie produziert und welche Qualitätsunterschiede gibt es? Lesen Sie jetzt mehr über diesen praktischen und hocheffizienten Brennstoff!

Die Idee eines Flugzeugingenieurs

In den 1980er-Jahren war der US-amerikanische Flugzeugingenieur Jerry Whitfield zwar hauptberuflich bei Boeing beschäftigt, in seiner Freizeit aber tüftelte er an einer praktischen und zugleich hocheffizienten Heizmethode. Und zwar hatte er die Idee, überschüssiges Sägemehl zu Brennstoff zu verarbeiten. Damit knüpfte er an Versuche mit gepresstem Feuerholz an, die bereits in den 1920er-Jahren in den USA durchgeführt worden waren. Auch in den 1970er-Jahren wurde mit Pellets experimentiert. Doch erst Whitfield schaffte es, dass Holzpellets effektiv für die Wärmegewinnung genutzt werden konnten.

Zunächst kamen Holzpellets vor allem in Industrieanlagen zur Energiegewinnung zum Einsatz. Doch auch hier war Whitfield Pioniert und sorgte dafür, dass im Jahr 1983 erstmalig ein Pelletofen für Privatanwender präsentiert werden konnte.

Eine Idee kommt nach Europa

Nachdem Whitfield seinen ersten Pelletofen 1983 auf einer Messe in Nevada vorgestellt hatte, dauerte es eine ganze Weile, bis das neuartige Heizgerät Anklang fand. Doch sicherlich auch bedingt durch die damals allgegenwärtigen Ölkrisen wurde die Fortentwicklung der Pellettechnik begünstigt, sodass Pelletöfen auch in Europa Fuß fassen konnten. Als erstes begeisterten sich die Schweden für die neue Technik. Da in Skandinavien traditionell viel mit Holz geheizt wird, konnte sich die Pellettechnik noch schneller verbreiten. Schließlich etablierte sich das Heizen mit Pellets in den 1990er-Jahren in Österreich, bis es dann kurz vor der Jahrtausendwende auch Deutschland erreichte. Heute sind Pelletöfen in der ganzen Republik weit verbreitet und allgemein als moderne, sparsame, praktische und hocheffiziente Holzfeuerungstechnik akzeptiert.

Wie entstehen Pellets?

Holzpellets werden in sogenannten Pelletieranlagen maschinell und industriell gefertigt. Wichtig zu wissen: bei diesem Vorgang werden keine künstlichen Bindemittel verwendet!

 

  • zunächst werden Sägemehl und Holzspäne angeliefert und in die Anlage gefüllt; dieses Rohmaterial entsteht vor allem in Sägewerken und Holzverarbeitungsbetrieben
  • dann werden die Holzreste nochmals zerkleinert und anschließend auf einer Bandanlage ausgiebig getrocknet
  • anschließend wird die Holzmaße mit sehr hohem Druck durch eine Matrize gepresst; an dieser Stelle setzt ein natürlicher Prozess ein: das Holz setzt Lignin frei, wodurch sich die einzelnen Holzelemente durch die beim Pressen entstehende Wärme erneut verbinden.
  • jetzt müssen die „Pelletwürste“ nur noch in kleine Stückchen portioniert und geschnitten werden; je nach gewünschtem Durchmesser wird auch die Matrize gewählt

Hier können Sie sich den Produktionsprozess noch einmal als Animation ansehen:

 DIN für Pellets

Um ein gleichbleibendes Qualitätsniveau zu erreichen, werden Holzpellets in Deutschland und Europa nach bestimmten Normen gefertigt.

 

  • ENplus: Dabei handelt es sich nicht nur um eine Norm zur Herstellung von Pellets, sondern um die Zertifizierung der gesamten Prozesskette von der Herstellung bis zur Auslieferung. Die mit der ENplus zertifizierten Holzpellets können bis direkt zum Hersteller zurückverfolgt werden.
  • EN 14961-2: Mit dieser europäischen Norm werden Wassergehalt, Heizwert, Durchmesser und Länge der einzelnen Pellets bestimmt. Verbraucher können hier zwischen zwei Qualitätsstufen wählen, A1 und A2.
  • DINplus: Bei Holzpellets, welche die DINplus erfüllen, werden nicht nur der Asche- und der Wassergehalt berücksichtigt, sondern auch sicherheitstechnische Anforderungen und die Umweltverträglichkeit. Die DINplus wird nur in Deutschland vergeben und geht jedoch bezüglich einige Grenzwerte noch weit über die europäischen Normen für Pellets hinaus.
  • DIN 51731: Nach der DIN 51731 hergestellte Holzpellets müssen im Vergleich mit den anderen gültigen Normen die geringsten Anforderungen erfüllen.

Auch in der Schweiz und in Österreich gelten strenge Normen für die Herstellung und Normierung von Pellets. Alle exakten Anforderungen können Sie auf dieser Infoseite einsehen: Pelletshome.

5 Vorteile von Pelletheizungen

Wenn Sie mit einem modernen Pelletofen heizen, haben Sie dadurch etliche Vorteile, die wir hier kurz skizzieren:

 

  1. Einfache Lagerung des Heizmaterials.
  2. Hocheffiziente Heiztechnik mit sehr hohen Wirkungsgraden.
  3. Möglichkeit der automatischen Befeuerung ohne „Nachlegen von Feuerholz“.
  4. Umweltfreundliche Alternative zu Öl oder Gas.
  5. Wartungsarme Heiztechnik.

Übrigens: die Pellettechnik entwickelt sich stets weiter. Aktuelle Ergebnisse sind z.B. die neuen Pelletöfen von MCZ wie der Cap, die nicht nur extrem leise arbeiten, sondern auch ein schönes Flammenblid liefern, das bis dato von vielen Kaminbesitzern bei Pelletöfen vermisst wurde.

 

 Mehr Informationen zur ENplus finden Sie hier.