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Preisentwicklung bei Holzpellets bis 2014 – mit Ausblick auf 2015

Holzpellets mit Geldscheinen und Münzen

Pelletheizungen sind im Kommen. Eine einfache Handhabung, Programmierbarkeit sowie ein geringer Wartungsaufwand sorgen dafür, dass Pelletöfen zu den gefragten Produkten der Feuerungstechnik gehören. Neben diesen technischen Aspekten überzeugt viele Verbraucher aber auch der Blick auf die Preisentwicklung bei Holzpellets. Denn im Vergleich zu fossilen Brennstoffen blieb die Preissteigerung bei Pellets bis 2014 moderat.

Modernes Heizen mit Holz

Auch wenn die Zahl der Pelletanlagen in Deutschland konstant steigt, wissen viele Verbraucher nicht, woraus Pellets bestehen. Vielfach herrscht die Meinung, es handele sich dabei um ein chemisches Gemisch. Doch Holzpellets sind ein Naturprodukt. Sie werden aus gepressten Holzspänen hergestellt. Durch die Pressung setzt das Holz Harze frei, die dafür sorgen, dass die Holzstücke aneinander haften.

 

Das mangelhafte Wissen, um diesen modernen Brennstoff kann auch in seiner erst kurzen Geschichte begründet sein. Denn die Pellettechnik hat ihren Ursprung in den 1970er-Jahren in den USA. Aufgrund der herrschenden Ölkrise suchte man dort nach Alternativen zur Energiegewinnung. Mit der Verbrennung von Holzpellets wurde schließlich eine hocheffiziente und kostengünstige Möglichkeit gefunden, um industriell Energie zu erzeugen. Bis diese Technik jedoch auch für Privathaushalte verfügbar war, dauert es bis zum Jahr 1983. Damals stellte der US-amerikanische Flugingenieur Jerry Whitfield seinen Pelletofen für den Privatgebrauch vor.

 

Den Weg über den Großen Teich fand die Heiztechnik erst fast ein Jahrzehnt später. Schließlich stellte man zu Beginn der 1990er-Jahre erstmals Holzpellets in Deutschland her. Heute zählt die BRD zu den größten Pelletproduzenten in Europa. Weltweit werden die meisten Pellets innerhalb der EU produziert und verkauft.

Preisentwicklung seit 2004 im Vergleich zu fossilen Brennstoffen

Die Preise für die ersten Holzpellets auf dem europäischen Markt, die für den Privatsektor verfügbar waren, lagen in den 1990er-Jahren noch weit über den Energiepreisen für Öl, Gas oder Kohle. Da Nachfrage und Produktion im Folgejahrzehnt deutlich stiegen, sanken zugleich die Kosten für Holzpellets. Für die Statistik werden deshalb überwiegend Vergleichsdaten ab dem Jahr 2004 herangezogen. Sie liefern dem Verbraucher heute den größtmöglichen Überblick, wenn die Kosten für Pellets in Relation zu Kosten für fossile Brennstoffe wie Gas oder Erdöl gesetzt werden.

 

Um die tatsächlichen Energiekosten ermitteln und vergleichen zu können, verwendete man in Statistiken schon früh einen Mittelwert der Energieträger Gas, Öl und Pellets, der schließlich zu einem Preis pro kW/h führte.

 

Laut einer Statistik des Deutschen Pelletinstituts (DPI) lagen die Energiekosten von Holzpellets im Juni 2004 bei 5,33 Cent/kWh. Auch wenn die Energiekosten bei Pellets seit 2004 konstant anstiegen, lag der Pelletpreis im Juni 2004 noch deutlich unter den Kosten für Öl (8,03 Cent/kWh) und Erdgas (6,89 Cent/kWh).

 

Für Verbraucher macht sich dies deutlich an den Jahreskosten für die Erzeugung von Wärme und Warmwasser bemerkbar.

 

Bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 20.000 kWh pro Jahr bei einem Haushalt, der auf 112 m² lebt ergibt sich folgendes Bild:

 

• Kosten für Öl: 1.606 EUR
• Kosten für Gas: 1.378 EUR
• Kosten für Holzpellets: 1.066 EUR

 

Ein durchschnittlicher Haushalt hatte 2014 somit die Möglichkeit, mehr als 500 EUR p.a. im Vergleich zu einer Öl-betriebenen Heizungsanlage zu sparen, wenn er sich für Holzpellets entschied.

 

Grafik Preisentwicklung Pellets, Öl, Gas 2004-2014

(Bildquele: DEPI)

 

Ausreichende Produktion sorgt für konstante Preise

Wie die obige Grafik gezeigt hat, liegen die Energiekosten bei Holzpellets weit unter den Kosten für Öl und Gas. Zugleich wird deutlich, dass die Kosten zwar steigen, doch das in moderatem Tempo. Während fossile Brennstoffe vielfach sehr starken Schwankungen unterworfen sind, ist die Preisentwicklung bei Holzpellets nahezu linear.

 

Ein Grund für die relativ konstanten Holzpelletpreise könnte in der hohen Produktionsdichte in Deutschland liegen. Aktuelle Daten belegen, dass die Produktion hierzulande über dem tatsächlichen Bedarf liegt. Der Verbraucher ist somit in der komfortablen Position, den Bedarf an Holzpellets abgesehen von saisonalen Schwankungen zu konstanten Preisen zu beziehen.

 

Statistik: Pelletproduktion in Deutschland in den Jahren 2004 bis 2014 (in 1.000 Tonnen) | Statista
(Bildquelle: Statista)

 

Ein Blick auf die Jahresdurchschnittspreise für Holzpellets weist laut Statistik des DPI eine Schwankung von 100 EUR zwischen 2005 und 2013 auf. Über neun Jahre verteilt, bedeutet dies eine Preissteigerung von 10 EUR pro Tonne Holzpellets pro Jahr. Abzüglich einer geschätzten Inflationsrate von ca. 1,8 Prozent im Vergleichszeitraum, ergibt sich eine jährliche Preissteigerung von knapp 8 EUR pro 1.000 Kilogramm Holzpellets oder eine jährliche Preissteigerung pro Kilowattstunde von ca. 0,16 Cent. Für einen Durchschnittshaushalt entstehen durch die Zunahme des Pelletpreises pro Jahr Mehrkosten in Höhe von ca. 32 EUR.

 

DEPI_Jahresdurchschnittspreise_Pellet

(Quelle: DEPI)

 

Laut Angaben einer Statistik zu Pelletpreisen, die die Solar Promotion GmbH 2014 veröffentlicht hat, ist der Preis pro Tonne Pellets im Jahr 2014 im Vergleich zu 2013 wieder deutlich gesunken. Verantwortlich hierfür kann die bereits beschriebene Überproduktion von Holzpellets auf dem heimischen Markt sein, welche die Kosten deutlich senkte.

 

Grafik Preisentwicklung Holzpellets Sep 13 bis Nov 14
(Quelle: Solar Promotion GmbH / DEPV)

 

Eine wichtige Erkenntnis für den Pelletofenbesitzer aus dieser Grafik ist es, dass der Preis pro Tonne vor allem in den Sommermonaten deutlich sinkt. Es lohnt sich folglich, seinen Pelletvorrat im Juni, Juli oder August aufzustocken, um Kosten zu sparen.

Marginale regionale Preisunterschiede

Eine gute Nachricht für Verbraucher ist es, dass Holzpellets im Jahresvergleich nur minimal teurer werden und im Vergleich zu fossilen Energieträger immer noch günstiger sind. Die zweite gute Nachricht besteht darin, dass Holzpellets 2014 auch im regionalen Vergleich nur marginale Unterschiede aufweisen. Somit ist es für die Höhe der Energiekosten unerheblich, wo ein Pelletofen betrieben wird, da die Preise für Holzpellets in Flensburg nahezu die gleichen sind wie in München.
Diese Tatsache mag darin begründet sein, dass Pellethersteller ihre Ware nicht nur regional ausliefern, sondern bundesweit und europaweit aktiv sind, was zu einer Harmonisierung der Preise unter den Pelleterzeugern führen könnte.

 

Holzpelletpreise nach Abnahmemenge und Region in Deutschland im Dezember 2014 (in Euro pro Tonne)
Preis in Euro pro Tonne Deutschland Süd Deutschland Mitte Deutschland Nord/Ost
26 Tonnen 238,46 237,42 239,24
6 Tonnen 252,99 252,48 256,25
3 Tonnen 262,87 265,12 273,5

(Quelle: Statista)

Ausblick auf 2015

Die bisherige Preisentwicklung bei Holzpellets hat gezeigt, dass die Steigerungen nur moderat vonstatten gehen. Im Jahr 2014 ist der Durchschnittspreis pro Tonne Holzpellets im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Es kann damit gerechnet werden, dass die Pelletpreise 2015 auf jeden Fall nicht über dem Niveau von 2013 liegen werden, weil die Produktion bis 2014 konstant mit der Nachfrage gestiegen ist.

 

Da auf dem deutschen Markt zunehmend auch weitere europäische Anbieter aktiv werden, dürfen Verbraucher aufgrund der vermehrten Konkurrenz zwischen einzelnen Anbietern zusätzlich mit weiterhin gleichbleibenden Pelletpreisen rechnen.

 

Die Anschaffung eines Pelletofens, vor allem in wasserführender Ausführung, dürfte aus diesem Grund und auch aufgrund zahlreicher Fördermöglichkeiten für Hausbesitzer 2015 sehr attraktiv sein. Ein ausführlicher Vergleich und damit einhergehender Kostencheck ist auf jeden Fall angebracht.
In ökologischer Hinsicht ist der Pelletofen jederzeit ein Gewinn, da er mit nachwachsendem Brennstoff arbeitet, somit Ressourcen schont und nur geringe Emissionen ausstößt.