Kamine

Freie Wärme – Was ist aus den Verbrennungsverboten geworden?

Offenes Kaminfeuer mit Feuerverboten-Schild

Vor mehr als zwei Jahren haben wir uns in einem eigenen Artikel den Verbrennungsverboten in Deutschland gewidmet. Denn nicht überall im Land ist es Hausbesitzern erlaubt, ihre Heizungsanlage frei zu wählen. Nun ist es Zeit, sich noch einmal umzuschauen und zu prüfen, wie es um die Holzfeuerung in der Republik bestellt ist. In manchen Bundesländern scheint es sogar Tendenzen zu geben, generelle Verbote auszusprechen, die sich nicht mehr nur auf einzelne Gemeinden beschränken.

Sucht man in Netz nach dem Thema „Verbrennungsverbote“ finden sich verschiedene Hinweise, dass es um die Freie Wärme in Deutschland im Jahr 2015 nicht überall gut bestellt ist. Vor allem in den Großstadtregionen um Frankfurt, München und Stuttgart gibt es auf Gemeindeebene Verordnungen, die Hausbesitzern den Betrieb von Holzöfen verbieten. Im Jahr 2014 gab es laut einer Pressemeldung des VEH (Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e.V.) http://www.veh-ev.de/presseservice/pressemitteilungen/6814-pm-verband-gegen-verbrennungsverbote.html z.B. allein im Raum Frankfurt 83 Verbrennungsverbote bzw. Anschlusszwänge.

Einen ungefähren Überblick über aktuelle Verbrennungsverbote in Deutschland finden Interessierte auf dieser Seite: http://www.hagos.de/vazid/

Das Ergebnis zeigt, dass die Verbrennungsverbote in Deutschland vor allem in Deutschlands Süden, Südwesten und Westen stark verbreitet sind. Bekannte Städte mit eigenen Normen wie Regensburg oder München zählen auch dazu.

Verbrennungsverbote_Deutschland

Wer sich in den für Verbrennungsverbote bekannten Regionen Deutschlands eine Holzfeuerungsanlage zulegen möchte, sollte sich zuvor genau über die dortigen Bestimmungen informieren, um keine böse Überraschung zu erleben.

Kaminofenverbot in Baden-Württemberg?

Im Zuge der allgemeinen Bemühungen um eine saubere Luft und die Einhaltung des Emissionsschutzes scheint die Landesregierung in Baden-Württemberg darüber nachzudenken, ob Kaminöfen generell verboten werden sollten. Eine Meldung der Badischen Zeitung gab im Mai 2015 einen Hinweis darauf. Doch bis dato gibt es keine offiziellen Hinweise auf eine Verschärfung der Verbrennungsverbote in Baden-Württemberg oder einem anderen Bundesland. Die Zeitungsmeldung zeigt jedoch, dass es für die Politik offensichtlich leichter ist, bei privaten Haushalten mit strengen Maßnahmen zu arbeiten, anstatt der Industrie noch strengere Auflagen vorzuschreiben. Ähnliches gilt auch für Autos, die neben der Industrie mit zu den Hauptverursachern von Feinstaub und Emissionen gehören. Doch vermutlich hat die Kaminbranche eine zu kleine Lobby, um sich bei Verboten durchzusetzen.

Fazit

Wie so häufig wird von höherer Stelle mit Verboten gehandelt. Doch in der Regel ist es viel wichtiger, Kaminofenbesitzer dazu anzuhalten, ihre Öfen richtig zu beheizen. Denn leider scheint es immer noch zu viele Nutzer zu geben, die durch falsches Befeuern ihrer Öfen für zu hohe Schadstoffemissionen sorgen. Wer sich heute einen Holzofen anschafft, kann in der Regel darauf setzen, dass diese Feuerungsanlage die gesetzlichen Bestimmungen der BImSchV erfüllt. Wenn die Werte dennoch zu hoch ausfallen, liegt es allein an der falschen Beschickung. Für Abhilfe können deshalb nicht zwingend Verbote sorgen, sondern es ist vermutlich noch mehr Aufklärungsarbeit der Ofenhändler und Schornsteinfeger zu leisten, damit die unabhängige und freie Energiegewinnung mit Holz nicht noch mehr Einschränkungen erleben muss.

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2 Kommentare

  1. Regina

    Kamine und Kaminöfen verursachen, laut Umweltbundesamt, mehr Feinstaub, als der gesamte Straßenverkehr zusammen. Das ist Fakt!
    Aber es ist nicht nur der Feinstaub. Auch andere krebserregende Stoffe, wie Dioxine und Stickoxide etc., werden mit den Ofenabgasen in die Luft geblasen. Und wir alle müssen es einatmen. Nicht ohne Grund sind chronische Atemwegserkrankungen auf dem Vormarsch. Auch bei Kindern!!
    Auf Helgoland wurde das Heizen mit Holz schon einmal verboten. Natürlich zur Luftreinhaltung. Daraufhin gab es ein Bürgerbegehren. Die Holzheizer fühlten sich in Ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt. Es gab bei der Bürgerabstimmung eine knappe Mehrheit für das Heizen mit Holz. Leider!!!
    Was ist denn mit der persönlichen Freiheit der Menschen, die keine Ofenabgase einatmen wollen? Zählt diese nicht?
    Aber wenn es an die eigene Komfortzone geht, dann ist es vorbei mit der Rücksichtnahme auf die Mitmenschen. Hauptsache der Hintern ist schön warm.
    Übrigens sollen in Deutschland ca. 3000 Menschen pro Jahr allein durch die Abgase von Kaminen und Kaminöfen sterben (Aktuelle Stunde WDR). Das ist in 10 Jahren eine Kleinstadt!!!
    Da immer mehr Menschen mit Holz heizen, weil es ja sooo chic ist und sooo gemütlich, wird auch dieser wertvolle Rohstoff langsam knapp. In Osteuropa wird mittlerweile schon illegal Holz geschlagen, weil man hier in Deutschland damit gutes Geld verdienen kann. Vom eh schon geschundenen Ökosystem ganz zu schweigen.
    Es ist immer öfter von Diesel-Fahrverboten die Rede. Wir sollen uns, nach Wunsch der Politiker, möglichst alle Elektroautos zulegen. Und die Luft wird immer mehr durch das Heizen mit Holz verpestet. Wie paradox ist das denn?
    Das Heizen mit Holz hat in unserer Zeit absolut nichts mehr zu suchen. Das Mittelalter ist vorbei!!! Wir haben alle moderne Heizungsanlagen. Und wer neu baut, sollte mit Erdwärme heizen, aber ganz sicher nicht mit Holz!
    Noch eine Info:
    Die Abgase von Kaminöfen werden, genauso wie bei Dieselautos, unter Laborbedingungen getestet. Auch hier alles Lug und Trug und geschönte Werte. Und jeder, der einen Kaminofen betreibt, verpestet nicht nur seinen Mitmenschen die Atemluft, sondern sich selbst auch die eigene Raumluft mit krebeserregenden Stoffen.
    Fazit: Das Heizen mit Holz gehört generell verboten. Und über kurz oder lang wird es auch so kommen. Es wird höchste Zeit!

  2. Robby Stude

     
    Sehr geehrte Frau Waltrop,
     
    vielen Dank für den Kommentar.
     
    Außer zu dem letzten Absatz erzeugt Ihre Meinung absolutes Kopfschütteln. Aber auch dieser ist von nicht sehr viel Überlegung und Recherche Ihrerseits geprägt. Es ist mir nicht klar wie Sie Ihre Meinung bilden aber Sie sollten wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass es überhaupt nicht möglich ist ein Holzfeuer immer gleich zu messen. Dazu haben wir ebenfalls mehrfach Artikel veröffentlicht. Nun von Lug und Trug zu sprechen, ist ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Man mag es nicht schön finden (der Meinung kann man sich anschließen), dass die EU in Ihrer Regulierungswut auch noch versucht den Abbrand aus 53 Faktoren in eine einzige Formel zu gießen. Es ist aber die Realität.
     
    Elektroautos als Argumentation heranzuziehen, ist sehr merkwürdig. Haben Sie sich einmal ernsthaft mit diesem Thema auseinander gesetzt? Rein rhetorische Frage. Kann nämlich nicht sein. Dann wüssten Sie, dass es aktuell nichts umweltschädlicheres als eine Elektroauto gibt (Thema Batterie, Silizium Gewinnung).
     
    Thema Diesel Fahrverbote: Ist Ihnen vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass zu hinterfragen was man Ihnen vorsetzt? Die Aussteller auf der letzten Detroit Motorshow haben mehrheitlich Diesel Fahrzeuge vorgestellt – amerikanische Dieselfahrzeuge! Könnte es vielleicht einen wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen der Torpedierung des führenden Diesel PkW Nation und der die es werden will geben?
     
    Zu guter letzt das liebe Klima und die Luftreinhaltung. Ist Ihnen bekannt wie die Feinstaubwerte sich zusammen setzen und wie sie ermittelt werden? Was Feinstaub überhaupt ist? Ebenfalls rhetorische Frage – Sie glauben wahrscheinlich auch an den Mensch gemachten Klimawandel obwohl sich über 12000 Wissenschaftler immer wieder händeringend an die Politik wenden um zu erklären, dass es keine Evidenz gibt.
     
    Mein Tipp: Einfach mal selber recherchieren und sich nicht die Meinung bilden lassen. Sie dürfen nämlich davon ausgehen, dass das was Sie vorgesetzt bekommen stets Interessen Dritter dienlich ist. Ich kann als Journalist ein Lied davon singen was sie schreiben dürfen und was nicht.

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