Woran denken Sie beim Thema „Heizen mit Holz“? Entstehen bei Ihnen dann Bilder von rauchenden Schornsteinen mit dickem Qualm? Von offenen Feuerstellen mit heftigem Funkenflug? Wenn das der Fall ist, stecken Sie (mit Verlaub) noch ganz im vorigen Jahrtausend fest. Denn inzwischen sind moderne Kaminöfen weit mehr als nur ein Platz, in dem ein Feuerchen lodert. Sie sind zu einem modernen und funktionalen Möbelstück geworden.
Die Tradition
Unsere Urahnen hatten es sich in ihren Höhlen schon vor einem Lagerfeuer gemütlich gemacht. Denn es war der Ort, wo es zugleich warm war und das Essen zubereitet werden konnte. An diesem Prinzip hat sich bis weit ins 19. Jahrhundert kaum etwas geändert. Ein entscheidender Fortschritt wurde im Laufe der Jahrhunderte jedoch nicht direkt bei der Feuerung erzielt, sondern bei der Rauchgasführung. Denn mit der Weiterentwicklung der Schornsteine wurde sichergestellt, dass der Rauch nicht in den Wohnräumen verblieb, sondern nach draußen geführt wurde und dass das Feuer gleichmäßig und effizienter brannte.
Die ersten Öfen
Erste Öfen gab es schon bei Römern und Griechen in der Antike. Diese wurden vorrangig zum Backen und Kochen, aber auch zum Beheizen von Badeanlagen genutzt. Offene Feuerstellen zum Kochen waren zugleich in Verwendung. Richtige Stubenöfen, wie Sie bis in die 1950er-Jahre genutzt wurden entwickelten sich erst im 14. Jahrhundert mit den Kachelöfen.
Die Tradition eines Kaminofens
Im Gegensatz zu allen bekannten Öfen knüpfte der Kaminofen an eine alte Tradition an: an ein Feuer, um das sich eine Gruppe schart. Gemeinsam genießt man dabei die Wärme UND ein ansprechendes Flammenspiel. Denn hier besteht ein großer Unterschied zu sonstigen Öfen: bei einem Kaminofen spielt die sichtbare Flamme eine wichtige Rolle. Waren die ersten Kaminöfen noch robuste „Kästen“, in welchen ein Feuer für Wärme sorgt, sind heutige moderne Kaminöfen zugleich schicke Designerprodukte und technisch anspruchsvolle Heizgeräte.
Heutzutage ein beliebtes Möbelstück
Ein Blick auf die führenden Hersteller zeigt, dass moderne Kaminöfen mit Designermöbeln durchaus konkurrieren können. Ob als freistehender Ofen oder Kamineinsatz für eine größere Kaminanlage, die modernen Heizgeräte setzen neue Akzente im Wohnzimmer und verbinden Funktionalität mit Design auf eine einzigartige Weise. Dass zahlreiche Kaminofen-Hersteller auch Designpreise erhalten, ist nur mehr ein Beleg für diese Tendenz. So wurde der Kaminofen Spartherm Ambiente A4 2011 mit dem plus x Award ausgezeichnet. Ein Kaminofen von Oranier wurde z.B. mit dem red dot design Award 2014 prämiert.
Einen Schritt weiter geht auch der deutsche Hersteller Skantherm, der mit seiner „Elements“-Serie modulare Kaminöfen fertigt, die mit praktischen Ablagemöglichkeiten zu verschiedenen Arrangements im Wohnraum angeordnet werden können.
Ebenso erwähnenswert ist der Trend zu drehbaren Kaminöfen, die von allen Seiten einen Blick auf das Flammenbild zulassen.
Neben einem deutlichen Zugewinn an frischem und innovativem Design ist es die hochwertige Technik, die moderne Kaminöfen heute zusätzlich attraktiv macht. Denn mit Wirkungsgraden von bis zu 90 Prozent stellt so mancher Kaminöfen die herkömmliche Heizung mit Strom, Gas oder Öl deutlich in den Schatten. Als wasserführender Kamin erfüllt das „Designer-Heizmöbel“ noch mehr Aufgaben und ist dadurch ein echtes Allround-Produkt, das sich optisch keineswegs verstecken muss!